Gazebo, mit bürgerlichem Namen Paul Mazzolini, wurde am 18. Februar 1960 in Beirut, Libanon, geboren und ist ein italienischer Musiker, Sänger und Produzent, der vor allem für seine Beiträge zur Italo-Disco-Welle der 1980er Jahre bekannt ist. Gazebo gilt als einer der Künstler, die den Synthpop und Disco-Sound jener Ära entscheidend mitprägten und deren Musik die Tanzflächen Europas füllte. Mit seinem größten Hit I Like Chopin schrieb Gazebo nicht nur Musikgeschichte, sondern schuf einen unvergesslichen Ohrwurm, der bis heute in Clubs und auf 80er-Partys gespielt wird. Doch sein musikalisches Schaffen reicht weit über diesen Erfolg hinaus und zeigt ihn als vielseitigen Künstler, der über die Jahrzehnte hinweg immer wieder musikalische Veränderungen und neue Projekte wagte.
Gazebos Weg zur Musik begann früh: Durch die häufigen Umzüge seiner Familie als Sohn eines italienischen Diplomaten verbrachte er seine Kindheit und Jugend in verschiedenen Ländern, darunter Jordanien, Dänemark, Frankreich und Deutschland. Diese internationale Prägung brachte ihn in Kontakt mit einer Vielfalt an kulturellen und musikalischen Einflüssen. Während der 1970er Jahre begann Gazebo, sich intensiv mit Musik auseinanderzusetzen und lernte Gitarre und Klavier zu spielen. Dabei entwickelte er ein besonderes Faible für die Kombination aus eingängigen Melodien und elektronischen Klängen, die in den kommenden Jahrzehnten die Grundlage seiner Musik bilden sollten.
Durchbruch mit Masterpiece und I Like Chopin
Gazebos erster kommerzieller Erfolg kam 1982 mit der Single Masterpiece. Das Lied, das von einer schweren Synthesizer-Bassline und einem treibenden Rhythmus getragen wird, schlug besonders in Europa große Wellen. Masterpiece wird oft als einer der ersten echten Italo-Disco-Songs bezeichnet und gab Gazebo die Chance, sich als Pionier dieses neuen Stils zu positionieren. Der Song erreichte schnell hohe Platzierungen in den europäischen Charts und machte Gazebo einem breiten Publikum bekannt.
1983 folgte der Höhepunkt seiner Karriere mit der Veröffentlichung von I Like Chopin. Die Single, produziert von Pierluigi Giombini, verbindet eine sanfte, melancholische Melodie mit einem eingängigen Refrain und einem Klavierintro, das auf dem Kompositionsstil von Frédéric Chopin basiert. I Like Chopin wurde zu einem sofortigen Hit und kletterte in zahlreichen Ländern an die Spitze der Charts, darunter in Deutschland, Frankreich, Italien und in der Schweiz. Der Erfolg des Songs war überwältigend und machte Gazebo international bekannt. I Like Chopin verkaufte sich millionenfach und gilt heute als einer der bekanntesten Songs der 1980er Jahre, der den Sound der Italo-Disco-Ära maßgeblich prägte.
Im gleichen Jahr brachte Gazebo sein selbstbetiteltes Debütalbum Gazebo heraus, das mehrere erfolgreiche Singles enthielt, darunter Masterpiece und I Like Chopin. Neben diesen Hits bot das Album auch tiefere Einblicke in Gazebos musikalisches Talent. Titel wie Love in Your Eyes und London Paris veranschaulichen sein Gespür für Melodien und stimmungsvolle Arrangements, die Synthpop und Disco harmonisch vereinen. Das Album war ein großer Erfolg und verhalf Gazebo zur endgültigen Etablierung als eine der Hauptfiguren des Italo-Disco-Genres. Auch wenn einige Kritiker der 1980er Jahre Synthpop und Disco als leichte Unterhaltungsmusik ansahen, bewies Gazebo mit seiner Fähigkeit, eingängige Melodien mit emotionalen Texten zu kombinieren, seine musikalische Tiefe und Vielseitigkeit.
Nach dem Erfolg seines Debütalbums veröffentlichte Gazebo 1984 sein zweites Album Telephone Mama, das sich thematisch und musikalisch weiterentwickelte. Der Titelsong Telephone Mama griff das Thema Kommunikation und Entfremdung auf, das in den 1980er Jahren durch die zunehmende Technologisierung und Urbanisierung an Bedeutung gewann. Der Song kombiniert eine treibende Bassline mit eingängigen Synthesizer-Melodien und setzt sich auf kritische Weise mit dem Verlust von Nähe in modernen Beziehungen auseinander.
In den 1990er Jahren versuchte Gazebo, sich musikalisch neu zu orientieren und veröffentlichte 1997 das Album Univision. Mit einem weniger kommerziellen Ansatz und einem Mix aus Synthpop, Eurodance und balladesken Elementen markierte Univision eine Abkehr vom klassischen Italo-Disco-Stil. Gazebo setzte mehr auf elektronische Klangwelten und Texte, die einen ernsthafteren Ton anschlagen. Auch wenn das Album kommerziell weniger erfolgreich war, zeigte es Gazebos Streben nach künstlerischer Weiterentwicklung und seine Bereitschaft, sich als Musiker stets neu zu erfinden.
2008 veröffentlichte Gazebo das Album The Syndrone, das als eine Hommage an seine Anfänge und den klassischen Italo-Disco-Sound verstanden werden kann. Nach mehreren Jahren musikalischer Experimente kehrte er mit diesem Album zu seinen Wurzeln zurück und verband seinen bekannten Synthpop-Stil mit modernen Elementen. Songs wie Ladies und Virtual Love greifen die elektronische Tanzmusik der 1980er Jahre auf und kombinieren sie mit zeitgemäßen Klängen. The Syndrone wurde von Fans und Kritikern gleichermaßen geschätzt und verhalf Gazebo zu einem kleinen Revival in der Musikszene.
Genre: Disco
Die erfolgreichsten Songs von Gazebo: